Protestantische Solidarität früher bis heute


Die Protestantische Solidarität Bern wurde 1843 als „Protestantisch Kirchlicher Hilfsverein Bern“ gegründet, mit dem Ziel, der reformierten Bevölkerung in katholischen Gebieten (Diaspora) zu helfen.


Während dieser Zeit wurde durch den liberalen Geist die strengen Konfessionsgrenzen gelockert. Es war möglich, als Reformierte/r in katholischen Gebieten zu wohnen, die Schulen waren allerdings dement-sprechend katholisch geprägt. So wurde es nicht nur nötig, Kirchen zu bauen und Pfarrer zu bezahlen, sondern auch eigene Schulhäuser zu errichten und Lehrer anzustellen. Das Geld dafür kam durch Spenden, Kopfbeiträge und Kollekten zusammen.


Gleichzeitig wurden in vielen Kantonen der Schweiz Hilfsvereine gegründet. Jeder Kanton hatte eigene Gebiete, die er betreute. So waren für den Kanton Bern Freiburg, das Wallis und der Kanton Luzern wichtig.


Seit der Reformation hat sich die Berner Regierung für Reformierte in Minderheits- und Verfolgungs-situationen stark engagiert. So für die Waldenser in Italien, die Hugenotten in Frankreich, die Reformierten in Ungarn und die Lutheraner in Deutschland. Diplomaten hielten Fürsprache für die Verfolgten Glaubensgeschwister und Flüchtlinge wurden grosszügig aufgenommen.


Nach der französischen Revolution und dem liberalen Umsturz im Kanton Bern 1830 bezahlte der Kanton zwar weiterhin die Pfarrergehälter, aber die Kirchgemeinden waren auf sich selbst gestellt. Die Synode und der Synodalrat verfügten kaum über finanzielle Mittel für zwischenkirchliche Hilfe. Deshalb wurde der Hilfsverein als Fortsetzung der Jahrhundert langen Hilfstradition gegründet.


2011 wurde der Hilfsverein Bern in „Protestantische Solidarität Bern“ umbenannt. Damit wurde der Name der schweizerischen Vereinigung „Protestantische Solidarität Schweiz“ angeglichen.

Pfarrer Max Wyttenbach, langjährger Präsident